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Neues Serviceschiff für das Wattenmeer: OLAND wurde getauft

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Nach 31 Jahren wird das Vermessungsschiff OLAND im Wattenmeer durch einen Neubau ersetzt. Staatssekretärin des Umweltministeriums, Dr. Silke Schneider, taufte die neue OLAND heute (15. Juli) auf dem Bauhof des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) in Husum.

„Das Wattenmeer ändert ständig seine Gestalt. Priele verlagern sich, Außensände wandern, neue Sände entstehen. Der Klimawandel wird diese Dynamik noch erhöhen. Die Oland hilft uns, solche Veränderungen aufzuzeigen und auf sie zu reagieren“, sagte Silke Schneider.

Foto: Görrissen/LKN.SH

„Die neue OLAND wird hauptsächlich unterwegs sein, um Seegangsmessbojen und Strömungsmessgeräte auszulegen, Pegel und Messpfähle zu warten und um Wattflächen und Priele zu vermessen. Dafür ist sie mit modernsten Navigations- und Lotungsgeräten ausgerüstet. Zusammen mit den Vermessungsdaten kleinerer LKN-Schiffe und von Befliegungen werden ihre Daten dem Wattenmeer digitale Gestalt geben“, beschreibt Silke Schneider die Aufgaben des Schiffs.

Entscheidungen über den Bau einer Buhne auf Gröde, die Sandvorspülungen auf Sylt oder die Machbarkeit von Ideen, die in der Wattenmeerstrategie 2100 zur Anpassung des Wattenmeeres an den Meeresspiegelanstieg beschrieben wurden, basieren auf diesen Vermessungen.

Falls erforderlich, kann die OLAND zudem als Schlepper eingesetzt werden und Schuten oder Pontons mit Küstenschutzmaterialien zu den Halligen bringen.

"Oland"

Ein weiterer Aufgabenbereich kommt in kleinerem Umfang hinzu: Mit der Ausweisung des Wattenmeers als Nationalpark, der Anerkennung als Weltnaturerbe und den umfangreichen Pflichten die sich aus der Naturschutzgesetzgebung der EU ergeben, haben Art und Umfang biologischer Monitoringaufgaben zugenommen. Die OLAND und ihre Besatzung wirken daher mit, wenn Biologen im Nationalpark Vögel zählen oder Unterwassermikrofone kontrollieren, die die Laute von Schweinswalen aufzeichnen um deren Raumnutzungsverhalten zu ermitteln. Auch Probennahmen vom Meeresboden gehören zum ökologischen Aufgabenrepertoire der OLAND. Mit ihnen kann die Größe von Miesmuschelbeständen oder anderer Lebensräume ermittelt werden. Dabei hilft, dass das Echolot der OLAND Sand, Schlick, Gestein oder andere Habitate unterscheiden kann.



Für ihre vielfältigen Aufgaben ist die OLAND perfekt ausgerüstet: Sie ist 22,50 Meter lang und 6,90 Meter breit und hat nur 95 Zentimeter Tiefgang. Auf dem Vor- und Achterschiff ist jeweils ein Kran installiert, der Seezeichen oder Messgeräte bis 1,5 Tonnen Gewicht aufnehmen kann. Die Plattbodenkonstruktion ermöglicht das Trockenfallen des Schiffes. Zwei Motoren leisten jeweils 221 kW (zusammen 600 PS). Die, je nach Aufgabe, 3 bis 4 Besatzungsmitglieder können während ihrer Einsätze auf dem Schiff wohnen.

Der LKN hatte den Auftrag zum Bau nach EU-weiter Ausschreibung für 3,8 Millionen Euro an die Schiffbau- und Entwicklungsgesellschaft in Tangermünde (SET) vergeben. Dort, an der Elbe in Sachsen-Anhalt, wurde sie in 10 Monaten gebaut.

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