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Nordfriesland / Flensburg: Förderverein spendet Bücher für Kinder psychisch kranker Eltern

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Kindern zu helfen, die psychische Krankheit ihrer Eltern zu verstehen – das ist selbst für Fachleute eine große Herausforderung. Um so dankbarer zeigte sich die Schulsozialarbeitern Pia Ketelsen von der Emil-Nolde-Schule in Neukirchen, als Hans Jürgen Strufe ihr einen Koffer voller Kinder- und Jugendbücher zu diesem Thema überreichte. Pia Ketelsen hofft, dass der altersgerechte Zugang über die Bücher Kindern und Jugendlichen an ihrer Schule hilft, ein besseres Verständnis für Depressionen, Burnout oder andere psychische Belastungen ihrer Eltern zu entwickeln.

Foto: Kreis Nordfriesland

Hans Jürgen Strufe ist der 1. Vorsitzende des Fördervereins der Villa Paletti, der Tagesklinik und Ambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie an der Diakonissenanstalt Flensburg (DIAKO). Die Bücher tragen Titel wie »Mamas Monster« oder »Yussef und die Erinnerungsgeister«. Strufe berichtet von guten Erfahrungen, die andernorts gemacht wurden: Vielen psychisch erkrankten Eltern gelinge es schwer, ihren Kindern nachvollziehbar zu vermitteln, warum sie sich im Alltag oft anders verhalten als von den Kindern erwartet. »In manchen Fällen entwickeln sowohl die Eltern als auch die Kinder Schuldgefühle, was alle Beteiligten zusätzlich belastet. Die handverlesenen Bücher aus unserem Koffer haben schon vielen Kindern geholfen, solch schwierige Familien-Situationen besser zu verstehen und damit umzugehen«, sagt Strufe.

Der in Flensburg ansässige Förderverein hat bereits mehrere Stellen an der Westküste mit Bücherkoffern versorgt. Je einer steht bei der Lebenshilfe in Niebüll und in der Fachklinik in Riddorf. Am gleichen Tag wie Pia Ketelsen konnte auch Iris Vomm-Tolzmann, die Schulsozialarbeiterin der Eider-Treene-Schule in Friedrichstadt, einen Koffer entgegennehmen.

»Selbstverständlich sind meine Friedrichstädter Kollegin und ich gern bereit, die Bücher auch an andere nordfriesische Schulen auszuleihen«, verspricht Pia Ketelsen.

Den Kontakt zwischen dem Förderverein der Villa Paletti und den beiden Schulen vermittelte Kreis-Jugendpfleger Svend Goldenbaum. Er dankte Hans Jürgen Strufe für die Initiative und hob hervor, dass der Verein zusätzlich eine kommentierte Liste erstellt hat, die beschreibt, welches Buch für welches Alter und welche Familiensituation besonders geeignet ist: »Auch wir im Jugendamt merken, dass psychische Belastungen und Krankheiten in der Bevölkerung zunehmen. Viele Familien werden diese Kinder- und Jugendbücher als eine hoch willkommene Hilfe begrüßen.«

Strufe wies darauf hin, dass alle Bücherkoffer ausschließlich aus Spenden finanziert wurden. Der Förderverein hoffe auf weitere Spenden für zusätzliche Koffer. Seine IBAN lautet: DE 69 2176 3542 0004 3485 75.

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